Waldmannshofen
Aus der Ortschronik Vor 1933 war der Hausier-Handel und das Betteln eine Landplage. Nach 1933 zeigte sich ein wirtschaftlicher Aufschwung (geregelte Marktordnung). Starker Rückgang der Arbeitslosen, zusatzlich Judenhetze und kirchenfeindliche Einstellung der Partei (N.S.D.A.P) ließen erkennen, daß nicht alles Versprochene eingehalten werden will. 1936 Judenprogrom im Reich (Aub und Creglingen) und Rüstungsplanungen. 1938 Einmarsch in Österreich, wobei einige Soldaten der Gemeinde teilnahmen. Im September 1938 wurden Pferde aus der Gemeinde für Militärzwecke einige Monate abgegeben. 28.8.1939 Einberufung zu den Waffen (Jahrgang 1893 - 1905). 1. September 1939 Ausbruch des 2. Weltkrieges. Ortsansäßige wurden während dieses Krieges insgesamt 62 einberufen. Bis 1943 war hier vom Krieg nicht allzuviel zu spüren. Kriegsgefangene Franzosen und Polen mußten die Einberufenen ersetzen. 1943 wurden aus den bombardierten Rheinstädten (Duisburg, Düsseldorf, Essen) Evakuierte in unsere Gemeinde eingewiesen. Lebensmittel wurden von ersten Kriegstagen an bewirtschaftet. Die Bewirtschaftung wirkte sich nachteilig aus, ebenso der Mangel an Arbeitspferden (Musterungen, Rindersterben). Verdunklung und gegen Kriegsende verstärkter Feindfliegereinsatz setzten uns in Schrecken. Die Bombardierung Würzburgs erfolgte am 16.3.1945. Unsern Ort Waldmannshofen brachte das Kriegsende fast 10 tägiges Kampfgeschehen in unmittelbarer Nähe (Aub) während im Teilort Sechselbach gekämpft wurde. Dabei fanden einige deutsche Soldaten den Heldentod, einige Gebäude brannten nieder, Scheune und Stallungen zweier Bürger sowie Scheune und Stallung eines weiteren Bürgers. Ebenso brannte die Kirche mit Turm vollständig aus. Bei einem Treffer in die Westseite der Kirche in Waldmannshofen (amerikanische Artellerie oder Panzer) fand ein zehnjähriger Junge durch Splitter den Tod. Einige Tage vorher wurde ein Bauer auf dem Feld (Hoher Stein) von einem notlandenden deutschen Düsenjäger zu Tode verwundet und starb bei der Einlieferung im Krankenhaus Aub. Der Bruder des früheren Bürgermeisters sollte im Auftrag der der Wehrmacht Verwundete im Baldersheimer Holz holen. Dabei wurde er von amerikanischen Soldaten angeschossen und verwundet nach Tauberbischofsheim ins amerikanische Lazarett gebracht, wo er dann verstarb. Mit ihm starb ein alteingesessenes Geschlecht aus. Am 12. April 1945 rückten die Amerikaner mit Panzern, trotz der Panzersperren an allen Ortseingängen, in unsern Ort ein. Die Besetzung erfolgte ohne Widerstand, lediglich ein amerikanischer Soldat wurde bei Minenbeseitigung am Ortseingang gegen Aub (neue Straße) verwundet. Die Amerikaner durchsuchten und besetzten alle Häuser. Nach acht Tagen zogen die Kampftruppen ab; eine Besatzungstruppe blieb dann ständig von Ende Juli bis Mitte September 1945 im Ort. Der Landwirtschaftsbetrieb ging geordnet weiter, die Ami verpflegten sich aus eigener Versorgung, abgesehen von einigen Hühnern u.ä. Einzeln kehrten die unsrigen Kriegsteilnehmer zurück. Bis April 1950 waren 34 von allen 62 Kriegsteilnehmern noch nicht daheim, 19 waren gefallen, 15 werden bis heute noch vermisst. Bei der Volkszählung im Jahr 1939 waren in Waldmannshofen 174 männliche und 145 weibliche Personen zusammen 319. In Sechselbach waren 59 männliche und 77 weibliche Personen zusammen 136, somit in der Gesamtgemeinde 455 Einwohner. Nach dem Zustrom der aus dem Osten vertriebenen Volksdeutschen aus Ungarn, Bessarabien, Ostpreußen und Sudetenland ergab die Volkszählung 1946 folgendes Bild. Insgesamt 718 Personen, also ein Zuwachs von 263 Personen. Von den 718 Einwohnern waren 117 römisch-katholisch (Ungarn). Diesen starken Bevölkerungszuwachs menschenwürdig unterzubringen, verursachte große Schwierigkeiten. Meldung an das Statistische Landesamt Gemeinde Waldmannshofen, Kreis Mergentheim An das Württg. Statistische Landesamt Stuttgart Betrifft: GESCHICHTLICHE DARSTELLUNG DER LETZTEN KRIEGSTAGE 1.) Luftangriffe wurden auf die hiesige Gemeinde nicht durchgeführt, doch durch die Notlandung eines Flugzeuges kam der ortsansässige Bauer Georg Brand von hier am 24. März 1945 ums Leben. 2.) Artilleriebeschießungen sind folgende zu verzeichnen: Am 6. April einige Schuß aus Westen (Aufstetten), darunter ging ein Schuß an die Westseite unserer Kirche, wobei die Kirchenfen-ster dieser Seite größtenteils zertrümmert wurden, durch die Splitter wurde der achtjährige (10 Jahre alt) Junge Walter Paulus verletzt und ist am 8. April verstorben. Am 7. und 8. April einige Schuß aus derselben Richtung, die aber zu kurz geschossen wurden. Am 9. April einige Schuß aus derselben Richtung mit Treffern in den Feldscheunen des Georg Preuß und der Witwe Katharina Heppel. In der Nacht vom 11. auf den 12. April stärkere Beschießung aus der gleichen Richtung, doch größtenteils wurde das Dorf überschossen, nur einige Treffer in den Scheunen des Leonhard Veeh und Emil Hillenbrand. In allen Fällen waren es nur Einschläge ohne Brand, so daß unsere Gemeinde vor größeren Schäden bewahrt wurde. 3.) Brückensprengungen kamen hier nicht vor, da keine vorhanden sind, dagegen wurden noch am 10. April von deutschen Truppen Panzersperren durch mit Sprengladungen an allen Eingängen des Dorfes sowie Straßensperren durch Aufhäufen von Steinen und Maschinen u.s.w. durchgeführt. 4.) Deutsche Kampftruppen haben sich in unserem Dorf nicht festgesetzt. Die Kampflinie war vom vom 6. - 12. April nordwestlich des Dorfes im Baldersheimer Wald und im Gollachtal. Indem unser Nachbarstädtchen Aub ziemlich stark verteidigt wurde, hat sich die Stellung längere Zeit dort gehalten. Bei diesen Kampfeshandlungen im Gollachtal kam der hiesige Bauer Georg Hertlein ums Leben. Er sollte dort verwundete deutsche Soldaten abholen, ist aber mit seinem Pferdegespann zu weit gefahrten; er wurde von amerikanischen Truppen beschossen und verwundet, wo er nach 3 Wochen an seinen Verletzungen im Krankenhaus Tauberbischofsheim verstarb. 5.) Evakuierungen der hiesigen Bevölkerung wurden nicht vorgenommen, dagegen mußten schon 1943 etwa 400 evakuierte Frauen mit Kindern aus den bombengeschädigten Städten Duisburg und Ludwigshafen und einzelne obdachlose Frauen aus andern Städten bis Kriegsende aufgenommen werden. 6.) Am 12. April 1945, nachmittags 4 Uhr, wurde unser Dorf aus südwestlicher Richtung kommend ganz schnell und ohne jeglichen Widerstand von amerikan. Truppen besetzt. Zwischenfälle sind in keiner Weise vorgekommen. 7.) Die Bevölkerung hat sich willig in die Besetzung gefügt. Die erste Besetzung des hiesigen Dorfes dauerte 14 Tage, dann zogen alle Truppen ab; erst im August erhielten wir nochmals auf 2 Monate Besatzung. 8.) Beschädigungen der Fluren und Obstgärten wurden nicht gemacht, doch die Spuren der schweren Panzer waren z. Teil noch einige Jahre ersichtlich. 9.) Die Abnahme der hiesigen Kirchenglocken erfolgte schon am 23. Febr. 1942. Abgenommen wurde die Größte der Glocken mit 109 cm Durchmesser und die kleinste Glocke mit 70 cm Durchmesser. Waldmannshofen, den 26. Okt. 1948 Kriegstage in unserer Heimat Vom 12. bis 15. April besetzten die Amerikaner den östlichem Teil des Kreises Mergentheim. Der Vormarsch erfolgte aus zwei Richtungen: a) Von Laudenbach - Niederstetten über Rinderfeld Richtung Rothenburg b) Durch das Taubertal und das Herrgottstal ebenfalls Richtung Rothenburg Die Amerikaner drängten so die abgekämpften deutschen Truppen auf immer engeren Raum zusammen. Im allgemeinen kann man sagen, daß die Kampfhandlungen auf der Höhe viel heftiger waren als in den Tälern. So lassen sich drei Zentren des deutschen Widerstandes nachweisen: 1. Aub - Sechselbach 2. Queckbronn 3. Oberrimbach, Blumweiler, Weiler, Schmerbach, Schwarzenbronn und Reutsachsen Während die deutschen Truppen, zum größten Teil Infanterie, nur in besonders günstigen Stellungen Widerstand zu leisten vermochten und sich bei Tag von dem "Jabos" (amerik. Jagdbomber) nicht sehen lassen durften, konnte der Feind seine Überlegenheit voll ausspielen: 1. Erkundigung der deutschen Truppenbewegungen 2. Feuerschutz der vorgehenden Infanterie durch Panzer und Artillerie. So waren auch die Verluste der deutschen Soldaten entsprechend hoch. In den wenigen Kriegstagen fanden bei den Kämpfen im Oberen Bezirk ca. 40 deutsche Soldaten den Tod, während die Amerikaner nur den 4.Teil an Verlusten hatten. Die meisten Bewohner waren froh, als die Front über die Dörfer hinweg gezogen war. Als man annehmen durfte, daß die deutschen Soldaten abgezogen waren, beeilte man sich, ein weißes Stück Tuch zu zeigen als Zeichen der Übergabe. Nach einer kurzen Hausdurchsuchung der Amerikaner verlangten diese oft Eier und Schnaps. Und wenn das Essen zubereitet war, mußten erst die Gastgeber kosten, ehe sich die Amerikaner daran wagten; wohl aus Furcht, es könnte vergiftet sein. Die Besetzung der Dörfer durch die Besatzungsmacht war sehr verschieden gehandhabt worden. In Freudenbach wurden mehrere Häuser beschlagnahmt, und die Bewohner mußten für drei Tage ausziehen. Dann zogen die Truppen ab, und das alltägliche Leben setzte wieder ein. In Münster dauerte diese Besatzungszeit 10 Tage vom 12. - 22. April. In anderen Ortschaften lagen amerikanische Soldaten bis Mitte August in den Quartieren, so in Reinsbronn. Durch diese amerikanischen Soldaten gab es die lange entbehrten Zigaretten wieder, auch Schokolade, Kaffee, Tee und andere Genussmittel waren im Tausch zu haben. Als Angst und Sorge um Leib und Leben, Hab und Gut bei der Besetzung der Dörfer und Städte vorbei waren, tauchte in den meisten Familien wieder die bange Frage auf: Wo ist mein Mann, unser Sohn, unser Bruder? Lebt er noch, oder ist er in den letzten Kriegswochen gefallen? Nur ganz wenigen Soldaten war es in den turbulenten Wochen des Krieges möglich gewesen, sich nach Haus durch zu schlagen und dort zu verstecken. Manche wurden von den Angehörigen weg verhaftet und in ein Gefangenenlager abtransportiert. Doch allmählich stellte sich ein entlassener Soldat nach dem andern ein mit einem gültigen Entlassungsschein. Täglich waren entlassene Soldaten zu Fuß unterwegs der Heimat zu, von den Bauern verpflegt und genächtigt. 26. März 1945 aus: Kapitel 1: Dem Ende entgegen Am 26. März erhalten drei Rotten der 2. Staffel der I.Gr.KG51 den Flugauftrag Eisenbahnanlagen im Raum Frankfurt zu zerstören. Die Staffel wurde nach der Bombardierung des Giebelstadter Flugplatzes am 22. März nach Illesheim verlegt. Der Flughafen Illesheim hatte keine feste Startbahn. Die ca. 1.500 m lange Graspiste ist zu kurz für die vollgetankten und mit zwei 250 kg Sprengbomben beladenen Me 262. Deshalb müssen zwei Feststoffzusatzraketen unter dem Rumpf eingehängt werden. .. Als dritte Rotte starten zwei Flugzeuge und kommen gut aus dem Platz heraus. Doch schon kurz nach dem Abheben sichtet der eine Pilot, daß bei der anderen Maschine die linke Turbine brennt. Es war eine Ersatzmaschine mit der Kennung 9K+HP. .. Über Sprechfunk verständigt, macht der Pilot bei Habelsee einen Bombennotwurf und die Me 262 um 500 kg leichter, nachdem er die beiden Bomben los ist. Das Flugzeug gewinnt trotzdem keine Höhe. Die Schubleistung der rechten Turbine ist zu gering. In einem nordwestlichen Bogen fliegt der Pilot begleitet von der anderen Maschine über Ohrenbach und Equarhofen. Bei Auernhofen ist die Me 262 nur noch in Baumwipfelhöhe. die Notlandung ist unausweichlich. Auf der Anhöhe 1,5 km südöstlich von Waldmannshofen setzt die Maschine zur Bauchlandung an, um 9.07 Uhr setzt die Maschine auf. Das rechte Triebwerk wird gleich weggerissen, die Me 262 schlittert ca. 500 m den Hang hinunter. Auf halbem Weg ist ein Bauer aus Waldmannshofen, 61 Jahre alt, mit seinem Gespann dabei, das Feld zu eggen. Eine Tragfläche erfaßt den Bauern und schleift ihn mit. Andere Bauern, die das beobachtet haben, heben den leblosen Körper auf eine provisorische Bahre und tragen ihn in das drei Kilometer entfernte Auber Krankenhaus. Dort kann der Arzt nur noch den Tod feststellen. Der Pilot der Me 262 steigt unverletzt aus der Flugzeugkabine. Die vollständig ausgebrannte linke Turbine liegt nur wenige Meter von der Me 262 entfernt. Bodenpersonal vom Flugplatz Illesheim bockt die Me 262 auf und baut die beiden 3 cm Bordkanonen aus. Bauern lassen den Treibstoff ab. ..Das Flugzeug liegt östlich des Tiergartenholzes. .. Eine Absicherung der Me 262 war nicht vorhanden, alles kann frei besichtigt werden. Das zweite Triebwerk blieb auf der Anhöhe gegen Auernhofen liegen. Später schleifen Bauern die Me 262 den Steinbruch an der Bucher Straße. Altmetallsucher schlachten das Wrack aus. 31. März 1945 aus: Kapitel 9: Signale Am Abend des 31. März .. nach 22 Uhr beginnen die Sprengungen auf dem Feldflugplatz Gelchsheim. Es war ein mächtiges Feuerwerk mit großen Bränden und gewaltigen Detonationen, welche die ganze Nacht über anhalten. .. Die gewaltigen Sprengungen in der Nacht des Karsamstags auf dem Feldflugplatz waren ein weithin sicht- und hörbares Signal, das die Zivilbevölkerung in großem Umkreis in Angst und Schrecken versetzt. Da niemand wußte, wie es weitergeht, herrschte eine große Unsicherheit unter den Leuten, die durch wilde Gerüchte noch genährt wurde. Dabei hoffte ein großer Teil der Bevölkerung auf eine schnelle kampflose Besetzung durch die Amerikaner, zumal im Raum zwischen Ochsenfurt - Uffenheim und Aub keine deutschen Soldaten zu Verteidigung vorhanden waren und der örtliche Volkssturm weder personell noch bewaffnungsmäßig dazu in der Lage war Widerstand zu leisten. Trotzdem wurde von der Bevölkerung Vorkehrungen getroffen. Wertsachen und haltbare Lebensmittel werden versteckt, zum Teil auch vergraben. Die guten Keller waren ausgebaut und mit den nötigen Vorräten ausgestattet. Es war eine eigentümlich Ruhe eingekehrt. 4. bis 6. April 1945 aus: Kapitel 16: Zwischen Main und Steigerwald Der 18jährige Waldmannshöfer war mit einer Gruppe Soldaten und einem Unteroffizier in der Nacht aus Herrnberchtheim geflüchtet und haben sich im Bahnwärterhaus versteckt. Als amerikanische Spähtrupps draußen herumschleichen, gehen sie nach Gnötzheim hinein und lagern sich in einem Ziegenstall. Beim Angriff (am 4. April) laufen sie durch den Gutshof auf die Anhöhe zum Gnötzheimer Holz, dabei bekommt er einen Handsteckschuß von einem 12,7 mm Geschoß. Auf dem Sozius eines Sachs-Motorrads fährt ihn ein Feldwebel nach Markt Herrnsheim. Dort sind ein Gefechtsstand und ein Verbandsplatz der Panzerjägerabteilung Erlangen, wo er verbunden wird und mit anderen Verwundeten auf einem LKW nach Iphofen ins Lazarett gebracht wird. aus: Kapitel 18 Jagdbomber über Aub Im Lauf des Vormittags am 4. April muß der Amtswart .. ausschellen, daß sich die arbeitsfähige Auber Bevölkerung mit Schanzzeug versehen um 13 Uhr im Hohlweg der alten Heerstraße auf der Rothenburger Höhe einfinden soll. .. Auf der Westseite des ca. 4 m tiefen Hohlwegs sollen waagerechte Stollen in den Lehmboden gegraben werden. In den geplanten Stollen sollte die Zivilbevölkerung Schutz vor dem erwarteten Artelleriebeschuß finden. ..Es kreisten schon bald sechs P-47 “Thunderbold” Jagdbomber am leicht bewölkten Himmel. .. Plötzlich hörten wir Explosionen und zwei Jabos brausten im Tiefflug über den Hohlweg hinweg. Der erste Angriff .. auf Aub.. erfolgte hauptsächlich mit 9 kg und 40 kg schweren Splitterbomben. .. Wo die Brandgeschosse der Bordwaffen in die mit Stroh gefüllten Scheunen schlagen, brechen sofort Feuer aus. .. Es brennt an vielen Stellen gleichzeitig. .. Gegen 15 Uhr kommt ein Löschtrupp aus Baldersheim mit einer Handspritze, gegen 16 Uhr ein Löschtrupp aus Hemmersheim mit einer Motorspritze, sowie ein Löschzug aus Waldmannshofen mit einer Handspritze. Ohne diese Hilfe wäre es nicht möglich gewesen, das Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude zu stoppen und gegen Abend die Brände unter Kontrolle zu haben. Löschwasser stand durch die Gollach und die Wasserleitung in ausreichender Menge zur Verfügung. aus: Kapitel 28: Niemandsland Nach der Räumung des nördlichen Tauberabschnitts in der Nacht vom 5. auf den 6. April war auch die westliche Flanke der 79. VGD von Riedenheim über Aufstetten und Baldersheim bis nach Aub offen. Es wird daher das Grenadierausbildungsbataillons 42 Bayreuth, welches in Riedenheim gelegen hat, dem Panzergrenadierregiment Major von der Brüggen unterstellt. Eine Kompanie Infanterie bezieht Stellungen um Burgerroth. Der größte Teil des Bataillons geht über die Gollach nach Buch, Waldmannshofen und Sechselbach wo kleine Stellungen ausgehoben werden, hauptsächlich in den Waldhängen am Gollachtal. Stärkere Infanterieverbände, die in den Wäldern bei Bernsfelden gelegen haben, marschieren über Aub und Walkershofen weiter zurück in ein Quartier. Die Soldaten sind erschöpft und fertig. Sie waren seit fünf Tagen ohne Verpflegung und müssen jetzt im kalten Regen noch weiterlaufen. 7. bis 9. April 1945 aus: Kapitel 33: Baldersheim Bei der Besetzung des Dorfes am Vormittag des 7. April werden von den deutschen Pionieren die über die Gelchsheimer Straße geworfenen Pappelbäume gesprengt und weggeräumt, damit die amerikanischen Fahrzeuge einfahren können. Die weißbeflaggten Häuser werden gründlich durchsucht und am Ortsausgang nach Aub Stellungen ausgehoben. ..Am frühen Morgen des 8. April gibt es .. eine Schießerei am östlichen Dorfeingang. Ein Bauer, 63 Jahre, aus Waldmannshofen erhält den Befehl, aus dem Krankenhaus in Aub verwundete Soldaten abzuholen. Da man wußte, daß die Auber Gollachbrücke gesprengt war, fährt er mit seinem Wagen über den Grafenschlag auf dem Waldmannshöfer Weg zur Uhlenmühle und weiter nach Baldersheim. Am Dorfeingang wird er von einem amerikanischen Posten angerufen. Er versteht den Posten nicht, fährt weiter, worauf dieser das Pferd erschießt. Der Bauer ist darüber sehr erbost und schimpft mit dem Amerikaner. Dieser fühlt sich bedroht und schießt ihn in den Bauch. Mit einem amerikanischen Sanitätsauto wird er in ein Lazarett nach Tauberbischofsheim gebracht und ist am 17. April 1945 dort verstorben. aus: Kapitel 34: Kräftemangel Das SS-Artilleriekommando 113 .. kann trotz ständigen Munitionsmangels mit den geringen, bunt zusammengewürfelten Batterien noch einige Abwehrerfolge erzielen. Für kurze Zeit soll auch eine Artillerie-Batterie im Grafenschlag an der bayerisch-württembergischen Grenze bei Waldmannshofen gestanden haben, ohne zu schießen. aus: Kapitel 40: Abgekämpft Ab dem 7. April .. kommen .. Kompanien des noch ziemlich starken Grenadierausbildungsbataillons 42 Bayreuth in Waldmannshofen und in Sechselbach in Quartier. aus: Kapitel 36: Weißer Sonntag Die Amerikaner bauen Stellungen südlich von Aufstetten aus. Es wird eine Batterie leichter 10,5 cm Feldhaubitzen aufgestellt, die nach Bieberehren, Buch, dem Bürgerwald, Creglingen und am 9. April auch nach Waldmannshofen schießt. ..Die amerikanische Artillerie in Aufstetten schießt über Burgerroth hinweg gegen Mittag nach Waldmannshofen. Die Kanoniere haben schlecht gezielt. Die Granaten gehen über das Dorf hinweg und schlagen im freien Feld beim Tiergarten ein. Nur eine Granate trifft den Kirchturm und verletzt einen 10 jährigen Jungen schwer durch Granatsplitter. Mit einem Pferdewagen fahren ältere Burschen den nur notdürftig verbundenen Jungen in Richtung Reinsbronn zum Truppenverbandsplatz. Er stirbt auf dem Weg dorthin bereits in Sechselbach. Vermutlich wollte man mit dem Artilleriebeschuß verhindern, daß die in Waldmannshofen liegenden deutschen Truppen einen Gegenangriff auf die amerikanische Einheit in Burgerroth unternehmen, denn die Amerikaner beobachten aufmerksam jede Feindbewegung in diesem Feindabschnitt. Während der ganzen Zeit kreist in niedriger Höhe das L4 Beobachtungsflugzeug über der Gegend. aus: Kapitel 49: Zangenangriffe Zur Entlastung der von Süden angreifenden ..12. US-Panzerdivision und um zu verhindern, dass sich bei der Einkreisung von Aub größere deutsche Truppenteile seitlich absetzen können, werden vom amerikanischen Generalstab zwei Zangenangriffe geplant. Mit dem Angriff auf der nordöstlichen Flanke wird .. eine US-Aufklärungs-Schwadron in Oellingen und Gülchsheim beauftragt. Dieser Trupp wurde zu diesem Zweck mit M 4 Sherman, M 5 Stuart, M 8 Sturmpanzer verstärkt, sowie einer Gruppe Pioniere, die zur Überwindung der Gollach in Hemmersheim eingesetzt werden sollen. An der westlichen Flanke von Aub steht das .. 12. US-Infanterie-Regiment mit Gefechtsstand in Aufstetten. In Baldersheim befinden ..sich zwei Züge M4 Sherman­Panzer. Die drei anderen Infanterie-Kompanien und Züge ..mit Panzern befinden sich in Aufstetten und bereiten sich auf einen Angriff nach Bieberehren an der Tauber und darüber hinaus vor. In der Nacht .. schießt die amerikanische Artillerie bei Aufstetten unentwegt ins Taubertal, ..über Bieberehren hinweg in Richtung Steinachtal und Creglingen, wo noch größere deutsche Truppenverbände vermutet werden. Amerikanische Pioniere bauen aus mitgeführten Holzbalken eine schwache Notbrücke über die Gollach .. in Bieberehren. .. Die Panzer und die Infanterie der amerikanischen Kompanie sind vor der gesprengten Gollachbrücke gleich über die Bahnlinie hinweg die neue Steige gegen Burgerroth hoch gefahren. Von der Höhe aus beschießen sie den auf der gegenüberliegenden Höhe befindlichen Ort Buch. Dann fahren sie im Schutz kleiner Hölzchen über das Gleis der Gaubahn wieder ins Gollachtal und überqueren ca. 500 m unterhalb der gesprengten Gollachbrücke durch eine Furt die Gollach. Die Panzer fahren über den steilen Ödlandhang am Winterberg aus dem Gollachtal hinauf. Oben auf dem freien Feld schwärmen sie aus und nähern sich auf der Westseite unter ständigem Schießen Buch. An der Straße nach Burgerroth kommen die Amerikaner gegen 9.00 Uhr ins Dorf. Dabei sehen sie, dass sich etwa 41 deutsche Soldaten nach Südosten absetzen. Der SS-Trupp einer Aufklärungsabteilung hat erst in der Frühe Buch verlassen und ist über Sechselbach nach Walkershofen gezogen, wo sie am Mittag an der brennenden Gutsscheune vorbeilaufen, wie ein SS-Junker .. aus Walkershofen in der Gefangenschaft berichtet. Die Panzer fahren über den steilen Ödlandhang am Winterberg aus dem Gollachtal hinauf. In Buch befinden sich nur noch ca. 40 deutsche Soldaten, die keinen Widerstand leisten. Die Zivilbevölkerung wird aufgefordert, in den Kellern zu bleiben. Von den Amerikanern wird ein deutscher Artilleriebeschuss mit einem Gegenangriff gefürchtet. Die amerikanischen Einheiten rücken zur Sechselbacher Höhe vor. Hier teilen sie sich, die F-Kompanie geht nach Sechselbach und die G-Kompanie nach Waldmannshofen. Ein die F-Kompanie begleitender Zug Panzer beschießt gegen 10.00 Uhr Sechselbach mit Sprenggranaten. Einmarsch aus: Kapitel 49: Zangenangriffe und Kapitel 9: Signale Die seit Tagen im Dorf liegende Kompanie des Grenadierausbildungsbatallions 42 Bayreuth besetzt die Ortsausgänge von Sechselbach mit Maschinengewehren und schießt auf die anrückenden Amerikaner. Daraufhin schießen die amerikanische Panzer mit Phosphorgranaten nach Sechselbach hinein. Eine Reihe von Scheunen brennt, die Flammen springen auf den Kirchturm über. Das Dorf ist mittlerweile von den Panzern umstellt. Die deutschen Soldaten sehen, dass jeder Widerstand zwecklos ist. Gegen 14.00 Uhr besetzen die Amerikaner kampflos Sechselbach. Ein Leutnant, ein Feldwebel und ein Gefreiter versuchen noch in Richtung Fuchshof zu entkommen, dabei werden sie von einem ins Dorf einfahrenden Panzer gesehen und in den Baumländern südlich von Sechselbach erschossen. Die Feuerwehrleute in ihren Uniformen werden zunächst auch mit den Soldaten gefangen genommen und in eine Scheune gebracht. Nachdem die Amerikaner ihren Irrtum erkannt haben, dürfen die Feuerwehrleute wieder heraus und die Brände löschen. In der Nacht fängt das Kirchenschiff zu brennen an. Wegen der Sperrstunde darf niemand auf die Straße. So wird die Kirche ein Raub der Flammen. Am Gemeindeholz findet man acht Tage später noch einen gefallenen deutschen Soldaten. Nach der Besetzung von Buch bezieht gegen Mittag die G-Kompanie eine Stellung auf der Höhe gegen Waldmannshofen. Man will den Vormarsch der 12. US-Panzerdivision auf Aub in der Flanke absichern. Aus dem Gollachtal und aus dem Tannenberg bewegt sich eine größere Zahl von deutschen Soldaten in das kleine Rodhölzchen südlich von Waldmannshofen, wie die Amerikaner beobachten. Aus dem Dorf rücken deutsche Soldaten mit einem leichten Panzerabwehr-Geschütz im Handzug gegen die Amerikaner vor, wobei sie immer wieder Deckung in den Gehölzen suchen. Ein Zug mit fünf Sherman-Panzern war bis auf die letzte Anhöhe vor Waldmannshofen herangefahren und beschießt mit Maschinengewehren die deutschen Soldaten. Neugierige Dorfbewohner die an den Scheunen stehen, werden ebenfalls beschossen. Die amerikanischen Panzer bleiben lange vor Waldmannshofen stehen. Als das 17. Panzerinfantriebataillon von Auernhofen auf Aub vorgeht, werden die zur B-Kompanie des 70. Panzerbataillons gehörenden Panzer bei Waldmannshofen irrtümlich beschossen. Mit Leuchtkugeln und über Funk wird rasch eine Verbindung hergestellt und die gefährliche Situation bereinigt. Gegen 14:00 Uhr fahren die Panzer auf Waldmannshofen zu. Die Panzersperre an der Bucher Straße wird mit zwei Sprenggranaten zerschossen, dann fahren die Panzer darüber hinweg. Für die Jeeps müssen Anwohner eine Gasse frei räumen, damit diese durchfahren können. Am Tiergarten gegen Auernhofen kommt es zu einem Treffen von Panzern der 12. US-Panzerdivision und der 4. US-Infantriedivision, damit ist der Kreis geschlossen. Die Panzer der G-Kompanie ziehen sich nach Waldmannshofen zurück und bleiben über Nacht in Bauernhöfen stehen. Im Dorf befinden sich noch deutsche Soldaten, die jetzt gefangen werden. Aus den kleinen Hölzchen um Waldmannshofen bringen die Amerikaner auch ca. 100 Gefangene ins Dorf, in einem Bauernhof müssen sie ihre Ausrüstung ablegen. Im Tiergarten und Rodhölzchen wurde schon ein großer Teil der Ausrüstung, darunter ein weiteres leichtes Panzerabwehr-Geschütz, zurückgelassen. Es ist auch nicht zum Schuss gekommen. Gegen die Sherman war es wirkungslos. Dafür schießen jetzt andere deutsche Soldaten, die in der Waldspitze am Grafenschlag liegen mit Maschinengewehren nach Waldmannshofen hinein. Die Entfernung ist aber zu groß, um Schaden anrichten zu können. Die Amerikaner nehmen deshalb auch keine große Notiz davon. Der Wald wird erst einen Tag später von der L- Kompanie des III. Bataillons nach deutschen Soldaten durchkämmt. Das ermöglicht manchem deutschen Soldaten noch die Flucht. Überhaupt machten die Amerikaner um die größeren Wälder weite Bogen, um nicht mit versteckten deutschen Truppen zusammenzustoßen, die oft noch erheblichen Widerstand leisteten. Andere Kriegserlebnisse Die Schulzeit auf der Lehrerbildungsanstalt in Schwäbisch Hall war dann mit der Einberufung zum Reichsarbeitsdienst vorbei. Am 12. Februar 1945 wurde ich mit 16 ½ Jahren nach Gerchsheim bei Würzburg, zum Wehrdienst eingezogen. Dort traf ich sehr viele meiner Schulkameraden wieder. Nach der Absolvierung der Grundausbildung war es an der Zeit Gerchsheim zu verlassen, denn der Amerikaner rückte immer näher. Es muss am Karfreitag, den 30. März 1945 gewesen sein, als wir morgens so gegen 3 Uhr Gerchsheim, Richtung Kirchheim, verließen. Etwa 170 Arbeitsmänner, zwei Pferde mit Gulaschkanone und einem Wagen. Bewaffnung 4 Karabiner, Type 98 k und 163 Stück Patronen, sie mußten beim Wachwechsel in Gerchsheim immer gezählt werden. 10 russische Gewehre, bei denen Lauf und Schaft mit Draht zusammengebunden waren, dazu 1 Kiste Munition. In Kirchheim wurden wir in Scheunen einquartiert und hatten striktes Ausgehverbot, damit die Jabo nicht auf uns aufmerksam wurden. Am Abend weiter, auf den Höhen nach Kirchheim wurde erst gespäht ob der Amerikaner schon da ist. Dabei wurde ich, aus der Ferne, Zeuge wie der Giebelstadter Flugplatz gesprengt wurde. Über Gaubüttelbrunn, Euerhausen, Sächsenheim, Sonderhofen, Gelchsheim ging es zum übernachten nach Öllingen. Also ganz in der Nähe meiner Heimat. Ich benutzte die Nacht um nach Hause zu gehen. Ich erhielt die Erlaubnis, mit der Bemerkung daß man Wisse wo man mich zu holen hätte wenn ich nicht am Morgen wieder da wäre. Mit großem Getöse wurde auch der Gelchsheimer Flugplatz gesprengt. Am anderen Morgen meldete ich mich zurück, um über Aub, Simmershofen, Uffenheim in Rudolzhofen Station zu machen. Es war dies am 1. April 1945, am Ostersonntag. In der Nacht weiter nach Oberdachstetten. Nach einigen Tagen Pause bei Ansbach weiter über Sommersdorf, Obermögersheim, Richtung Donauwörth. Von dort über Günzburg, westlich vorbei an Augsburg, nach Markt Oberdorf. In der Nähe dieser Stadt hat sich dann die Einheit aufgelöst, der Ami hatte uns wieder eingeholt. Ich trieb mich mit mehreren Kameraden, bis zum 8. Mai 1945, noch in Richtung Heimat herum. In Kaufbeuren in der Nähe des Flugplatzes wurde ich gefangen genommen. Wurde gefilzt, mir wurde meine Barschaft abgenommen. Auf einmal war einer unter etwa 100 000 deutschen Landsern die auf dem Flugplatz lagerten. Nach einer Woche kam ich über Ulm, quer durch Württemberg, nach Heilbronn. Dort gab es so viele Gefangene, daß wir uns auf die Seite legen mußten und die Beine anziehen, vier Jeep bildeten ein Caree, das sie nachts beleuchteten. Dann wurden aus Stacheldraht unübersehbare Camps eingerichtet. Verpflegung, etwas wie Suppe und 100 Mann bekamen 1 Brot, etwa 1500 gr. schwer. Mitte Juni 1945 wurde gesiebt, ich wurde mit einem Eisenbahntransport, Richtung Südfrankreich verladen. Auf dem Wege, bei Le Mans gedachte ich meines 17. Geburtstag. Haltestation war ein Lager dort namens La Fleche. Nach einigen Wochen wurden dann die Minderjährigen, wie ich, abgesondert und im Eisenbahnwaggon in die Normandie gebracht. Das Lager hieß Foucarville, zwischen Caen und Cherburg gelegen, am ehemaligen Utah Landestrand der Amerikaner gelegen. Über dem Lager ein großes Schild "Rückerziehungslager der deutschen Jugend" in englisch. Beim Lagerleben merkte man nicht viel davon, jedoch die Verpflegung war besser. Anfang September 1945 wurden wir wieder verladen und nach etwa einer Woche Bahnfahrt, quer durch Frankreich, erreichten wir im Saargebiet wieder deutschen Boden. Der Krieg war für mich Anfang September 1945 zu Ende. 8 Tage lang lief ich vom Gefangenenlager in Heilbronn nach Hause. Flüchtlingswesen in Waldmanshofen Die Bevölkerung Waldmannshofens nahm in den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts stetig zu. Aus Flüchtlingslisten ist zu entnehmen: Flüchtlinge 336 Personen, davon aus Bessarabien: 162, aus Ungarn: 128, aus der Tschechoslowakai: 4, davon östlich der Oder und Neiße: 42. 23. Januar 1948. Auf einzelne Jahre aufgeteilt finden wir für Waldmannshofen ohne Sechselbach 205 neue Bürger: 1941 1 Person 1943 2 Personen 1945 13 Personen 1946 148 Personen 1947 15 Personen 1948 16 Personen 1949 10 Personen. Es sind zwei Termine festgehalten, an denen ganze Gruppen eintrafen, der 7. Februar 1946 und der 18. Juli 1946. Im Februar 1946 fanden 60 Flüchtlinge Quartier in 18 Unterkünften, im Juli 1946 dann 67 Flüchtlinge in 13 weiteren Unterkünften. Allein im Schloß wurden insgesamt 27 Personen untergebracht. Umquartierte und Evakuierte Bereits in den Kriegsjahren war es eine logistische und menschliche Herausforderung: im März 1945 finden wir in Waldmannshofen und Sechselbach vorübergehend 128 Familien mit 279 Personen als Umquartierte. Eine Liste Duisburger Evakuierter zeigt uns 54 Familien mit 124 Personen, eine Liste mit Bürgern aus dem Saarland (Dillingen, Saarwellingen) 6 Familien mit 14 Personen, eine Liste mit Bürgern aus Baden (Karlsruhe-Daxlanden, Grünwinkel, Mühlburg) 25 Familien mit 38 Personen. Noch anwesende Evakuierte, eingetroffen 1943 -1947, sind Ende 1947 31 Personen. Auf weiteren Listen sind weitere Städte und Gemeinden aus dem Bundesgebiet zu entnehmen. Berichte der Feuerwehr 23.9.1934: Nachmittags unternahm die Feuerwehr mit 85 Mann eine Übung mit Werbemarsch, nachdem sie morgens am Kirchgang mit Gefallenenehrung teilgenommen hat. Die Mannschaft selbst hat sich zu den Vorjahren um 20 erhöht. Erstmals hat sich auch die Zahl der Übungen vom 6 auf 8 erhöht und auch die Hauptübung fand -wie in den Jahren vorher- in der Woche nach der Kerwe statt. Ab 1936: Jährlich findet eine Verdunkelungsübung statt. 27.10.1936: 54 Kameraden treten dem nun gegründeten Verein Freiwillige Feuerwehr Waldmannshofen und Sechselbach bei. Die Neueinteilung erfolgt für eine Gesamtübung in 2 Halbzüge. Der Verein hat bis zur Unterstellung unter die Polizei als Hilfspolizeitruppe (Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 23.11.1938) bestanden. 1938: Der Wehrführer (Kommandant) hält Ausführungen über Luftschutz. Insgesamt werden 19 Übungen abgehalten. 1939: Es werden 20 Übungen abgehalten, hierbei ist zu beachten, dass im Frühjahr und Winter aus Gründen einer ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche Übungen entfallen sind. Mit der Mobilmachung wurden 13 Kameraden zum Heeresdienst eingezogen. Somit wurden 13 HJ (Hitlerjungen) zum Feuerwehrdienst eingeteilt, die gesamte Freiwillige Feuerwehr in Waldmannshofen und Sechselbach bleibt also in Stärke mit 54 Mann gleich. 1940: Im März ist nach Sturm eine Scheune eingefallen, mit diesen 2 Einsatztagen der Freiwilligen Feuerwehr werden 15 Übungen abgehalten. Es fand eine Besprechung über das Verhalten der Feuerwehr bei feindlichen Luftangriffen statt. Juli 1942: Mit der Motorspritze Aub findet jährlich eine Großangriffsübung statt. Es werden 1942 26 Übungen geführt. Im Dezember werden 16 Kriegsgefangene in die Feuerwehr integriert. März 1943: Alarm der Feuerwehr, Sonntag früh 7 Uhr. Abstreifen der Wälder. Versammlung der Feuerwehr Sechselbach und Waldmannshofen zusammen mit einem Unterkreisführer: Betreff: Unterstellung der Feuerwehr unter die Polizei, Gerichtsbarkeit der S.S. Ein Woche später wurde die Feuerwehr Waldmannshofen nachmittags 3.20 Uhr zu einem Flächengrasbrand am Tannenberg alarmiert. Nach 1 Stunde Arbeit war das Feuer gelöscht. Der Überwachungstrupp wurde mit Einbrechen der Dunkelheit abgezogen. Im Oktober finden 3 Luftschutzübungen mit Unterkreisführer, Landluftschutzmeister, Kreisführer, Kreisluftschutzleiter statt. Es werden Luftschutzgemeinschaften eingeteilt. Mannstärke hier 54 Kameraden. Februar bis April 1944: Bildung und Zusammenstellen der Hilfsfeuerwehr und weiblichen Hilfskräfte. Gruppenausbildung mit Bedienung und Belehrung der Feuerwehrhelferinnen am Hydranten, Belehrung der weiblichen Hilfsfeuerwehr über Verhalten und Anzug bei Bränden. Feuerwehrübung der gesamten Wehr, einschließlich der Ergänzungsmannschaft, Gruppenübung der Feuerwehrschutzhelferinnen Juni 1944: Große Luftschutzübung in Aub. Damit verbunden: 1 Alarmübung der Feuerwehr Waldmannshofen. Alarmierung der Feuerwehr durch eine Meldefahrer im Fahrdienst. Ferner hat die aktive Feuerwehr an sämtlichen Unternehmungen der Landwacht teilgenommen. 1945: 2 Luftschutzübungen 17 und 27 Mann; Nachtalarmübung mit 27 Mann. März 1945 Große Übung mit Motorspritze Aub 27 Mann; Übung mit Feuerwehrhelferinnen 9 Frauen. 4.4.1945 Luftangriff auf Aub, nachmittags 4 Uhr, die Gruppe 3 rückt mit 9 Mann aus.
Im zweiten Weltkrieg
FA12-2020
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aus: Chronik der Gemeinde Waldmannshofen, Chronikbuch II von 1945 an.
In den Jahren 1947/48 fordert die Württembergische Landesverwaltung von allen Gemeinden des Landes einen Bericht über den Verlauf des Kriegsendes 1945 an. U. a. wird dabei nach Luftangriffen, Sprengungen, Verlusten in der Bevölkerung, Kirchenglocken usw. gefragt.
Oberlehrer Ernst Heißwolf in seiner Beschreibung “Kriegstage in unserer Heimat”, 1969 (Auszug):
Aus "Die Kriegsfurie über Franken 1945", Helmut Veeh, Aub 1995,) - Auszug Mit freundlicher Genehmigung von Helmut Veeh.
Archiv der Dorfgemeinde Waldmannshofen, Akten Flüchtlingsliste
Rapportbuch der Feuerwehr Waldmannshofen