1327
1540 verfasste Pfarrer Versell das uns vorliegende Register über die Pfarrgefälle in Waldmannshofen.
Aus einem kleinen Pergamentregisterlein entnahm er säuberlich die Menschen und deren Leistungen, die diese an die
Kirchengemeinde zu entrichten hatten.
Sicherlich hängt es mit einem unansehnlich und nicht mehr zweckmäßigen Büchlein zusammen und nicht mit dem
beginnenden extremen Klimaereignis, einer großen Dürre in Mitteleuropa im Jahr 1540. Wenn wir wikipedia Glauben
schenken soll es 11 Monate nicht geregnet haben und es soll eine Jahrtausenddürre und der schlimmste Sommer aller
Zeiten gewesen sein. Begonnen hatte dies danach im Januar mit einer Trockenphase, die Mitteleuropa seit
Menschengedenken nicht erlebt habe….
Manche Familien finden wir in Albert Krämers „Die Entwicklung der Fronen in der Gemeinde Waldmannshofen..“ wieder.
Wir finden den Bildausschnitt und dieses Register im
Archiv Neuenstein NI 10 and 19 Pfarrei, Kaplanei und Frühmesse Waldmannshofen.
„Register aller Zins gult an die pfarh kirchen zu waltmanshouen verneut (erneutert) im tausent funff hundert und in dem
vierzigisten Jar uff den dienstag nach palmarn laut des cleinen birgament Registerlein; darüber aufgericht
Gült und Zins an das Gotshauß zu Waltmanshoue
An getraid
Hanns Hirsch zu aurenhoven geben jarlich von seinem haus
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9 mtr (Malter) korns
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1 vasnachtshun
und hat das gotshaus das halb lehen mit der Bruderschaft zu Awe und eme Caplan zu Brauneckh
Hans Pfeuffer zu gülchsheim
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1 mtr korns von einem veld gut daselbst des etwa (früher) Hans Pfleger Inne gehabt hat
Jorg Pfeiffer Schulehrers zu waltmanßhouen
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1 mtr korns ist verpfandt der Herschafft die hat die losung (Vermögensabgabe) darauff mit 12 gulden
Waltmanßheuen
Bruder Hans
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1 mtr korns uff seinem haus vom salve (einer Sicherheit)
Hans Ehemann henzig gnant
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3 mez korns
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3 mez haberns
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Alles von einem feld guet
Ollingen
Veijt Heppel
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1 mtr korns ist etwa Hanßen Künigen gewest, das gibt man einem Kerchner (Messner) zu waltmanßhouen zu einer
zu buß (Zahlung) seines lons
Marx Heppels nachgelaßner witfrau daselbst
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2 mtr haberns von einem veld guet
Sechselpach
Jorg Groetsch
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2 mtr korns von einem feld guet ist vor Jorgen Ruckers gewest
Pfolnheim
Wendel Müller
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2 mtr korns von einem Weidengarten ist vor Jorg Mullers gewest
Baldersheim
Leonhart Beijer
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1 mtr korns von eine feld guet mehr
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2 mez weinz auch von einem feld guet
Hans Breunig
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1 mtr korns
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2 weinacht hunner
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6 Metz weinz, an deßen Weinz und dan an der obgemelten Leonharten Beijers gült weinz nimbt der pfarher Jerlich
den drittail
Wachsgült
Stephan Renckh
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1 rhein virding wachs von seinem haüß hat vor Imen gehabt Clauß Ehemann
Sixt Hirt von Sechselpach
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1 pfund wachs von dem gut das hinter der pfarh zu Waltmannshouen ligt des etwa Jorg Burkartß ist gewest
Valentin Röder zu Waltmanßhouen
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1 clein virding wachs von seinem hauß ist vor Simon Roders gewest
Philipps Ehemann zu Waltmanßhouen
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1 grossen virding wachs von einer Wießen, die lange wißen an dem anspan ist vor friz Colen gewest
Idem
Philips Ehemann
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1 grossen virding wachs von dem anderen theil der obgemelden langen wießen die etwa Kilian Rimpachs ist gewest
Hans Duttich
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1 grossen virding wachs von der wolfartin
Kylian Rimpach
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1 grossen virding wachs von der wolfartin
Hans Grieb
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1 grossen virding wachs von einem kraut garten hinter dem schloß
Öle gült
Hans Dolling
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1 Pfund öls von einem acker und wiesen gelegen in dem Riedbrunnen und so her verkaufft worden, soll man leihen
mit einem viertel weinß
Pfennigzinss
Jörg Pfeiffer Schulehrer zu Waltmanßhouen
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13 pfennig und
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1 vaßnacht hun von einer Wießen in dem suet dorffs halben
Jobst Col
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13 pfennig und
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1 vaßnacht hun von einer wießen in der wolfartin
Hans Grieb
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13 pfennig von einem weingarden in der oberen Eülen gelegen ist von Jörg Ehemanns gewest
Jobst Col
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6 schilling von einem hopfert gelegen vor dem unteren thor ehem 18 Pfennig
Idem
Jobst Col
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1 maß weins uff den heillig kar freijtag den Comunicanten alles von obgeschrieben hopfert
Philipps Ehemann
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8 pfennig zins von einer wießen der lang wießen genant an dem anspan etwa Friz Colen gewest
Idem
Philipps Ehemann
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8 Pfennig Zins von den andren theil der lang wießen genant auch an dem anspan vor Hanßen Rimpachs gewest
Philipp Ehemann
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27 alte Pfennig und
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2 Sümern hünner von seinem Hauß
Hans Dittrich
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1 gulden Zins von der osterwießen ist inn der Haubtsuma uf Zal abzuloßen bewilligt
Die Herschafft
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4 gulden von der vier begangk wiessen die Herr Cunrad von Rosenberg selper gestifft hat
Item
ein Jeder frümesser gibt jerlich uff den heillgen grönen donnerstag
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1 maß weins und dan noch
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1 maß uff den ostertag den Communcanten
Summa summarum aller deß gotshauß jerlich und bestendigen Zinß und Gült thut
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Korn 17 mtr und 1 mez
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Weinz 2 mtr
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Habern 2 mtr und 7 mez
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2 Vasnacht und 2 weynachthun
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2 Summer hunner
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3 Pfund wachs
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1 Pfund Öl
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2 Maß Wein
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5 Gulden 3 Pfund 8 Pfennig 0 Batzen
Und ist das 1 mtr korns das Veit Hepel gibt mit gerechnet darumb das es der kerchner ayn nimbt
So sein des die so Iro geliehene Haubtsuma ver Zinßen laut Irer übergebenen schüldverschreibung an das gotshauß“
- In diesem Abschnitt sind 18 Menschen aus der damaligen Zeit genannt.
Sie hatten für die Hauptsumme, also ihre Schulden, 5 bis 10% Zins zu entrichten. Vermutlich, wie in unserer Zeit, je nach
gestellter Sicherheitsleistung.
Einzelne Schuldverschreibungen aus späterer Zeit finden wir in dem eingangs genannten Archiv.
Ein Metz finden wir hier
Warum das zweitälteste Verzeichnis- 1327, dem „Gründungsjahr“ der eigenen Kirche in Waldmannshofen, wurde das
Gotteshaus ausgestattet mit:
Kloft, Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeldt-Wildenburg Band 1
berichtigt/ergänzt um das Fundstück in:
Archiv Neuenstein NI 10 and 19 Pfarrei, Kaplanei und Frühmesse Waldmannshofen
„In der Mark der villa Waldmannshafen geben Hermann gen. Gundelach und seine im folgenden genannten Nachbarn
(convicini) 14 Malter Weizen und 6 Ml. Hafer Ewigrente, der sogen. Neunbronner 3 1/2 Ml. Weizen von seinem Eigen,
Elisabeth gen. Höfflerin andert halb Ml. Weizen von ihrem Aigentumb, Heinrich Gundelach 1 Ml. Weizen von den Gütern,
die er besitzt, Gottfried von Brauneck 1 Ml. Weizen, die Witwe des Konrad gen. Winther 2 maß Weizen von einer Wiese,
Siegfried gen. Gollach aus einem Bach 60 den., Heinrich gen. Welbhouß und Hermann gen. Hefferlin 40 den. von einem
Lehen zu Sechselbach, die Witwe des Konrad gen. Winther von einem vor dem Haag genannten Acker 52 den.,“
Elisabeth Heffierin von Ihrem Acker im Berg, bey dem Schleiff Weg 45 tenarios., Item vorgemelter Gundelach auß einer
wiesen bej dem Hoff 40 tenarios. Item Hartmann Burkher auß seinem Haus 15 tenarios, item auch vorgemelter
Gundelach auß seinem Wohnhauß 4 tenarios.
Gegeben ist selcher Confirmations und Separation brieff vom Fest H. Bartholomaj 1317 (!).
(!) Gehen wir davon aus, dass die Jahreszahl ein Übertragungsfehler
beim Abschreiben des Originalbriefes ist
FA2-2021
Das zweitälteste Zins- und Gültregister 1540