1900 - Gemeindearchiv
Am sogenannten Schwarzen Tor im Schloßhof und an der Straße nach Aub in Nähe des Gasthauses Krone werden Öl-
Strassenlaternen angebracht.
1902 - Raben und Saatkrähen haben in den letzten Jahren überhand genommen. Es kann nicht dagegen unternommen
werden, da ein Abschuß verboten ist.
1903 - 26.5. - Der Gemeinderat fasst den Beschluss eine Öffentliche Wasserversorgung, gespeist aus einer nördlichen
und südlichen Quelle und mit gußeisernen Rohren, einzurichten. Für die 1904 bis 1905 ausgeführten Arbeiten entrichtet die
Gemeinde 14549 Mark.
1904 - Gründung des Darlehenskassenvereins Waldmannshofen; selbstständig bis 1980, dann Verschmelzung mit der
Creglinger Bank und 2009 mit der Volksbank Vorbach-Tauber.
1905 - Pfarrer: Richard Barnikel, bis zu seiner Zuruhesetzung nach Fellbach bei Stuttgart (gest. 1949)
1905 - Die Gemeinde beteiligt sich am Bau der Eisenbahnlinie Ochsenfurt - Aub - Röttingen. Der 1899 für eine Haltestelle
etwa unterhalb der Kunigundenkapelle zugesagte Betrag mit 700 Mark wird entrichtet, obwohl die Haltestelle dort nicht
gebaut wurde.
1905 - Für das Schulturnen wird ein Sprungbrett angeschafft und im Schloss ein Gelass im sogenannten Grafenzimmer
vorgesehen, in dem das Schulturnen bei schlechtem Wetter erfolgen kann.
1905 - Die schadhafte Brechhütte westlich des Dorfes wird auf Abbruch verkauft.
1905 - Eine Telegraphenstation und öffentliche Sprechstelle wird eingerichtet. Die Auswahl zwischen beiden Gasthäusern
Krone und Hirschen wird der K. Generaldirektion überlassen. Auf die günstigere Lage des Gasthauses Hirsch wird
hingewiesen.
Die Gemeinde entrichtete 1902 für die Anschlussleitungen einen Beitrag mit 350 Mark.
1905 - Der Wasenplatz wird an den Steinbruch verlegt. Der erst 1895 vom alten Steinbruch verlegte Wasenplatz westlich
des Tiergartens ist zu quellenreich.
1907 - Gemeindearchiv
Die Gaubahn wird dem Betrieb übergeben. Zur Feier in Aub sind auch die hiesigen Schulkinder eingeladen.
1908 - Arbeitslehrerin: Anna Scheiderer. Der Handarbeitsunterricht wird 1910 auf 3 Stunden pro Woche erhöht.
1908 - Restliche Steine der alten gemauerten Wasserversorgung des Schlosses werden verkauft. Der Brunnentrog wird
1912 abgebrochen.
1909 - 10.2. - Anhaltende Trockenheit. Die Quellen der Wasserversorgung liefern nicht ausreichend Wasser.
1909 - 30. 4 - Ein Eiserner Wegweiser wird an der Kreuzung Sechselbacher Strasse - Äußergasse angebracht. Fremde,
die an diese Stelle kommen wissen nicht, welche Richtung sie zu nehmen haben.
1909 - Die Hebamme Anna Hein wird von der Gemeinde angestellt. Sie tritt die Nachfolge der verstorbenen Katharine
Schauer an.
1909 - Nach Erlass K. Kreisregierung in Ellwangen hat an der Landesgrenzung gegen Bayern alle 3 Jahre eine Begehung
der Landesgrenze statt zu finden.
1911 - 18.1. - Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums von Kaiser Wilhelm von Preussen wird eine Schulfeier ausgerichtet.
1911- 13.12. - Am 14. Dezember kann man in der Tauberzeitung lesen: "Waldmannshofen. Gestern Nacht kurz vor 10 Uhr
wurden die Bewohner unseres Dorfes durch die Alarmsignale der Feuerwehr in Schrecken versetzt. In der einst so
hübschen Grotte des Schlosses, die leider schon vor Jahren in eine Schreinerwerkstätte umgewandelt worden war, waren
aus unbekannter Ursache Holzabfälle in
Brand geraten. Die Feuerwehr war jedoch rasch zur Stelle. Alles atmete auf, als die Gefahr vorüber war, denn es wäre sehr
beklagenswert gewesen, wenn unser altehrwürdiges Schloß, das Wahrzeichen unseres Dorfes, dem verheerenden
Elemente zum Opfer gefallen wäre. Hoffentlich trägt der Fall dazu bei, diesem mit der Geschichte unseres Dorfes aufs
innigste verknüpften Denkmale aus früher Zeit wieder vermehrte Sorgfalt angedeihen zu lassen."
1913 - 27.5. - Gemeindearchiv
Der Gemeinderat genehmigt den vom Elektrizitätswerk München aufgestellten Projektplan zur Versorgung der hiesigen
Gemeinde mit elektrischem Licht und elektrischer Kraft.
1913 - 10.9. - Die technische Untersuchung, ob die Aufstockung des Schulhauses möglich ist, kommt zum Ergebnis, dass
dies nicht möglich ist. Um die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen, wird die Suche nach eine geeigneten Bauplatz für ein
neues Schulhaus aufgenommen und die Fertigung eines Bauplanes beauftragt. Der Neubau wird nach Kriegsausbruch
verworfen, da keine bauausführenden Unternehmen vorhanden sind.
1913- 1.10. - Mit Datum vom 1.10.1913 erscheint die Pfarrbeschreibung Waldmannshofen von Pfarrer Richard Barnikel.
1913 -17.10. - Anläßlich der Feier zur Jahrhunderfeier der Völkerschlacht wird ein Fackelzug mit Abbrennen von Feuerwerk
veranstaltet. Kosten 75 Mark.
1913 - 9.11. - Waldmannshofen wird an die öffentliche Elektrizitätsversorgung angeschlossen.
1914 - 16.6. - Zeitungsartikel, vermutlich TauberZeitung
“Waldmannshofen Hochwasser und Überschwemmung
Wer hätte bei unserem hochgelegenen Ort je daran gedacht! Gestern, Dienstag, den 16. Juni, nachmittags, zog von
Nordosten her ein schweres Gewitter, das mit einem andern von Nordwesten her zusammstieß, über unsere Fluren und
brach um 2 Uhr mit furchtbarer Wucht los.
Eine Stunde lang tobten die Elemente rings um unser Dorf: Schlag folgte auf Schlag, und vielfach hat der Bltz in die
Telefon- und elektrischen Leitungen eingeschlagen; auch unser schönes Schloss wurde von einem "kalten" Strahl
getroffen, der vom Hauptturm aus wieder den gleichen Weg wie voriges Jahr über den Treppenturm und durchs Kamin in
die Zimmer des 1. und 2. Stockes nahm.
Wolkenbruchartiger Regen, vermischt mit Hagel von Haselnußgröße, der dem Roggen Schaden tat, stürzte hernieder, von
dessen Menge man einen Begriff bekommen kann, wenn man hört, daß es im Dorf auf 1 Quadratmeter 71 Liter in der Zeit
von einer Stunde geregnet hat. Aber im Südosten unseres Dorfes, gegen Auernhofen, war noch ein stärkerer Wolkenbruch
gefallen.
Denn nachdem das Gwitter vorüber war, kamen auf einmal vom Tiergarten her gewaltige Wassermassen: aus dem breiten
Hoftor eines Hauses der oberen Straße stürzte das Wasser einen halben Meter hoch auf die Ortsstraße und strömte fußtief
auf der Straße nach Buch der Gollach zu, die Wiesen im Tal mit Geröll überschüttend; eine halbe Stunde später kamen die
Wassermassen auch auf der unteren Ortsstraße vom Friedhof her in gleicher Höhe und überschwemmten den Schloßhof,
so daß das Vieh einen halben Meter tief im Wasser stand. Und so strömte das Wasser mehrere Stunden lang fußhoch und
noch höher durch die Ortsstraßen.
Die meisten Keller wurden von Wasser gefüllt, so daß die Fässer schwammen.
Bis gegen Mitternacht war die Feuerspritze in Tätigkeit, um die Keller leer zu pumpen und heute in aller Frühe wurde mit
dem Auspumpen fortgefahren und müssen manche Keller heute wieder ausgepumpt werden, da sie sich von neuem
angefüllt haben. Die Wiesen links und rechts der Bucher Straße, wie auch gegen Sechselbach waren alle überschwemmt
und bei manchen sah man von dem hohen Heugras nichts mehr. In den Seewiesen und den angrenzenden Äckern stand
das Wasser vom Schloss bis an die Auernhofer Straßenbiegung fast 1 Kilometer weit mehrere Meter tief, da die
Durchlässe die Wassermassen nicht mehr schlucken konnten und erst mit Einbruch der Nacht fing das Wasser an zu
fallen.
Auch in den Gemüsegärten am Dorf gegen Sechselbach strömte das Wasser 1/2 Meter hoch hindurch.
Das Gleiche ist von den Wiesen in Sechselbach zu berichten, da der Wolkenbruch auf der Höhe gegen Auernhofen fiel und
so die Hälfte der Wassermassen sich Waldmannshofen, die andern Sechselbach zu wälzte.
Die trüben Fluten haben die Wiesen ganz verschlammt, und so ist der Ertrag derselben, wie wohl auch von einigen Äckern
vernichtet, und doch wäre das Heu so nötig, da der Kleeertrag dieses Jahr ziemlich gering ausfällt.”
1917 - Gemeindearchiv
Ablieferung von zwei Glocken für die Rüstungswirtschaft: Im ersten Weltkrieg mussten die mittlere und die kleine Glocke
abgeliefert werden. Sie waren, wie die verbleibende große Glocke, 1898 von der Glockengießerei Kiesel in Heilbronn
gegossen worden.
1917 - Die Eschen vor dem Ratszimmer des Schlosses werfen zu viel Schatten und werden daher abgeholzt.
1918 - Schultheiß Johann Georg Mann 1918 bis 1922
1919 - Beschluß und Beginn der ersten Flurbereinigung in Waldmannshofen.
1920 - Die Maul- und Klauenseuche ist aufgetreten.
1920 - Anschaffung zweier neuer Glocken (geliefert von der Gießerei Heller in Rothenburg o. T.) Inschrift der mittleren
Glocke: "Für Glocken, die der Weltkrieg genommen, sind wir an ihre Stelle gekommen,
Inschrift der kleinen Glocke: "Friede auf Erden 1920"
1920 - 12.12. - Das Kriegerdenkmal - zwischen der Auber Straße und dem Friedhof gelegen - wird eingeweiht. 1921 wird
eine Hecke angepflanzt und es erfolgt eine "Drahtgeflechtumzäunung". Das Denkmal wird mit einem Kiesweg umsäumt.
Vor dem Denkmal wird Platz für eine "Blumenrapatte" gelassen. Hinter dem Denkmal stehen größere "Ballenpflanzen" .
1921 - Auf Grund der Wasserknappheit wird nördlich des Schlosses ein größeres Wasserreservoir am Langen Garten mit
Ablauf in die Wasserleitung gebaut.
1922 - Bürgermeister: Johann Hertlein (1922 - 1941)
1923 - Flurbereinigung in Waldmannshofen und Sechselbach; Beschluss vom 23. Mai 1923
1923 - Hebamme Anna Rübling.
1923 - Es ist vorgesehen, das Krankenhaus in Creglingen aus Sparsamkeitsgünden zu schließen. Dies wird abgewendet,
da sich die umliegenden Gemeinden und die Stadt Creglingen entschließen einen Kostenbeitrag zur Unterhaltung von
Gebäude und Einrichtungen zu entrichten.
1929 - Der Kirchenchor als Gemischter Chor wird gegründet. Leitung: Fritz Heppel.
1924 - Beitritt der Gemeinde zum Gewerbeschulverband Creglingen.
1924 - Der westliche Fußweg an der Dorfmauer in Richtung Schloss wird wegen Bebauung verlegt.
1925 - Gemeindearchiv
Um die Einschränkung von 3 auf 2 Züge beim Bahnlinenverkehr Creglingen - Weikersheim nicht in Kauf nehmen zu
müssen, wird ein Beitrag zum Linienverkehr geleistet.
1925 - Der Friedhof erhält einen Brunnen.
1925 - Der Schlossgraben wird im Zuge der Flurbereinigung verlegt.
1925 - 4.10. - Der Gemeinderat beschließt die Aufnahme des Schlosses in das Denkmalverzeichnis und erhebt keine
Einwände gegen die Aufnahme der Kirche in das Denkmalverzeichnis.
1926 - Johann Kaspar Veeh aus Waldmannshofen läuft nach Mergentheim, um Reichspräsident von Hindenburg, der einen
Manöverbesuch abstattet, zu treffen.
1926 - Ein öde liegender Platz rechts vom Schlosseingang wird als Gärtchen angelegt.
1927 - Der Ortsetter wird mit 375 cbm Steinen gewalzt. Jeder Besitzer von 2,5 ha bewirtschafteter Fläche hat 1 cbm
aufzuführen und zu klopfen.
1929 - Innenerneuerung der Kirche; Einrichtung des elektrischen Lichts.
1929 - 22.9. - Kirchenkonzert
1929 - Beginn der Entwässerung, Drainage, der Felder mit einer Baggermaschine in den Gewannen Wart und Im
Schwarzen. Mit Unterbrechungen bis 1957
1929 - Die Gemeinde beteiligt sich finanziell am Bau der Talstrasse von Sechselbach nach Niedersteinach.
1930 - Entwässerung der Gewanne Sechselbacher Weg, Froschgeschrei und Schlossersee mit einer Baggermaschine.
1930 - 17.8. - Der Schützenverein Waldmannshofen legt westlich des Schlosses einen Schießstand an.
1931 - Das Oberschulamt weist an, dass die Schule in Sechselbach aufgehoben werden soll und die beteiligte Gemeinden
Verhandlungen aufnehmen sollen. Die Gemeinderäte kommen auf Grund Platzmangel in Waldmannshofen und des
Schulweges aus Sechselbach zu dem Ergebnis, dass die Zusammenlegung unzweckmäßig und unvernünftig wäre. Auch
ist das Schulhaus in Sechselbach gerichtet und für die dortigen Verhältnisse ausreichend.
1931 - Die Entwässerung der Äcker wird wieder in Handarbeit durchgeführt.
1931 - Arbeiten am Dach des Kirchturms; Vergoldung des Turmknopfes. Den Urkunden im Knopf wurden folgende
Angaben durch Pfarrer Richard Barnikel hinzugefügt: Pfarrer: Richard Barnikel; Kirchengemeinderat: Johann Hertlein, Fritz
Kammleiter, Heinrich Hein, Johann Seubert, Georg Brand, Wilhelm Mann; Kirchenpfleger: Heinrich Hein;
Bürgermeister: Johann Hertlein; Gemeinderat: Heinrich Scheiderer, Georg Krafft, Georg Düll, Johann Schlehlein, Hermann
Hankel, Georg Geißendörfer; Teilgemeinderäte (Sech-selbach): Johann Seubert, Johann Andreas Veeh;
Gemeindepfleger: Heinrich Scheiderer; Polizei- und Amtsdiener: Friedrich Paulus
Lehrer: Friedrich Schock
Schule: 40 Schüler, davon 27 Knaben und 13 Mädchen
Einwohner Waldmannshofen 1925: 331 Einwohner in 66 Familien in 61 Gebäuden; davon 162 männliche und 169
weibliche Personen.
1931 - Bau der neuen Straße vom Schlosshof zur Auber Straße bis an die Wart (270 m)
1932 - Gemeindearchiv
Die Straßenbeleuchtung wird erweitert um 2 Lampen, am Schloss, vor dem Gasthaus Krone und am Ortsausgang nach
Buch.
1932 - Die beiden Dreschgenossenschaften Waldmannshofen und Buch pachten eine Grundstück am Weg nach Aub und
errichten eine Maschinenhalle, die sie aufteilen. Der nördlich Weg um das Schloss erhält einen Ausgang zum neuen Auber
Strasse.
1933 - Der Friedhof wird vergrößert.
1933 - 1. 5 - Nördlich des Schlosses werden zwei Bäume gepflanzt, "eine Eiche zu Ehren des Reichspräsidenten
Hindenburg als Zeichen der Stärke, eine Linde zu Ehren des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler, als Zeichen des
Aufblühens."
1933 - 1.10. - Das Erntedankfest konnte zum ersten Mal wieder "nach altherkömmlicher Weise" gefeiert werden.
1933 - Der Ortsschulrat empfielt den Bau eines neuen Schulhauses mit 2 Schulsälen und einer Lehrerwohnung.
1934 - Im 2. OG des Schlosses wird Platz für ein Ausweichlokal der Schule und "womöglich auch als Lokal für die
Hitlerjugend" eingerichtet. Der Saal im 3. OG wird Turnhalle.
Das Zimmer für die Hitlerjugend wurde 1935 in das 3. OG östlich verlegt. Die Hitlerjugend musste es zu alleiniger
Benutzung erhalten.
1934 - Außenerneuerung der Kirche: Anstrich- und Verputzarbeiten durch die Fa. Fiedler & Pfannkuch, Creglingen,
Vergabe 29.10.1934. Dabei wurden die zwei alten Zifferblätter der Turmuhr durch drei neue ersetzt.
1934 - Entwässerung der Gewanne Römersrot, Auber Weg, In der Kirsche und Tiergarten
1934 - Die Quelle an der Alten Burg wird gefasst, so dass das Wasser in das Becken oberhalb des Schlosses gepumpt
werden konnte. Die dafür verwendete Pumpe steht heute links neben dem Schlosseingang.
1934 - Für die Schule wird auf Ansuchen des Bezirksschulrats ein Rundfunkgerät für den Unterricht angeschafft.
1934 -31.8.
- Gemeindebeamte und -räte müssen einen Amtseid wie folgt ablegen:
"Ich schwöre, Ich werde dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, treu und gehorsam sein, die Gesetze
beachten und meine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen, so wahr mir Gott helfe".
1935 - Gemeindearchiv
Pfarrer: Alfred Maier, bis zu seiner Berufung als Pfarrer nach Neckarweihingen; (war - angeblich - Mitglied der
"Bekennenden Kirche")
1935 - Am 11.2. wird Fritz Paulus Wasserwart (bis zum Anschluss an die Fernwasserversorgung Franken 1972)
1935 - Entwässerung des Gewanns Pfahlenheimer Weg
1935 - Sechselbach wird mit Erlass Ortsteil von Waldmannshofen. Die in der Teilgemeinde Sechselbach bestehende
Teilgemeinderats- und Anwaltsstelle wird aufgelöst. Lastenausgleich: Jährlicher Reinertrag Waldmannshofen 3.000 RM,
Sechselbach 185 RM; Einheitswert Waldmannshofen 23.400 RM, Sechselbach 2.900 RM; Schuldenstand
Waldmannshofen = 2.475 RM, Sechselbach durch den weit höheren Anteil an der Talstraße 20.700 RM; als
Lastenausgleich zahlte Sechselbach die Summe von 2.000,- RM.
1935 - Die Schule in Sechselbach wird aufgelöst. Die Schüler müssen mangels Platz zunächst die Niedersteinacher, dann
die Waldmannshofener Schule besuchen. Dazu wird ein Schulverband mit Reinsbronn 1936 gegründet, der 1939 wieder
aufgelöst wird.
1935 - Die Gemeinde kauft ein Wiesengrundstück, Parzelle 172, das am Ortsausgang Richtung Sechselbach auf der linken
Hand liegt. Hier soll die neue Schule erbaut werden.
1936 - Versteigerung des Sechselbacher Schulhauses.
1936 - Die Architekten Krieger und Fiedler entwerfen zwei Pläne für das Waldmannshöfer Schulhaus. Die einstöckige
Variante erhält zunächst keine Zustimmung im Gemeinderat. Die zweistöckige Variante erhält keinen Staatsbeitrag. 1937
ergeht dann wegen Nichteinhaltung des Mindestabstands von 25 Metern zur Strassenmitte für die einstöckige Variante die
Ablehnung. 1938 wird ein erneuter Genehmigungsversuch auf der Kappelswiese begonnen, der dann durch den
Kriegsausbruch verhindert wird.
1936 - Nach Erlass des Innen- und Finanzministers wird eine Bürgersteuer, die die württ. Einwohnersteuer ersetzt,
eingeführt.
1936 - Entwässerung der Gewanne Pfahlenheimer Weg, Oberer Wasen und Tannenberg
1936 - Fritz Paulus wird Totengräber (bis zum Ausscheiden aus dem Amt 1982)
1936 - Ein Schulverband mit Freudenbach, Frauental und Reinsbronn wird gegründet. Die Ländliche Berufsschule hat
ihren Sitz in Frauental.
1936 -27.10.- Gründung des Vereins “Freiwillige Feuerwehr Waldmannshofen” in Umsetzung der Neuordnung des
Feuerwehrwesens.
1937 - Gemeindearchiv
Entwässerung der Gewanne Rot, Rück, Sechselbacher Weg, Wolfert, so wie am Auber Bach
1937 - Es wird ein Bebauungsplan für die Flure Rück und Kappelswiese beauftragt.
1937 - Die Gemeinde tritt dem Hauswirtschafts-Schulverband in Creglingen nicht bei. Den 14 oder 15-jährigen Mädchen ist
der weite Weg nicht zumutbar. Der Unterricht soll in Waldmannshofen erfolgen. Es wird 1938 ein Schulverband mit
Reinsbronn und Frauental mit Sitz der Schule in Niedersteinach gegründet.
1938 - In der Kirche Erneuerung der Steinplatten um den Altar; neuer Altarteppich gestiftet von Friedrich Stürnkorb
1939 - 1.3. - Albert Hein wird Organist in Waldmannshofen
1940 - Für die Kirche wurde ein Orgelmotor angeschafft.
1940 - Die Vergnügungssteuer für das Halten einer Rundfunkempfangsanlage in Gaststätten wird auf monatlich 25 Pfg
festgesetzt.
1940 - September - Französische Kriegsgefangene werden im Schloss untergebracht.
1941 - Bürgermeister: Wilhelm Mann (1941 - 1945)
1942 - Die große und die kleine Kirchenglocke müssen zu "Rüstungszwecken" abgeliefert werden. Es verblieb nur noch die
mittlere Glocke von 1920.
1945 - Bei Kampfhandlungen während der Besetzung durch die amerikanische Armee wird die Kirche an der Westseite
durch zwei Artilleriegeschosse aus einer amerikanischen Stellung bei Aufstetten getroffen, die aber die Mauer nicht
durchschlagen. Doch wird ein hinter der Kirche spielendes Kind, Walter Paulus, dadurch getötet. Viele Kirchenfenster
werden zerstört.
1945 -12.4. -In und um Sechselbach sind Kämpfe. Es gibt Tote. Einige Gebäude brennen ab. Durch amerikanischen
Infanteriebeschuß wird die Kirche in Sechselbach in Brand gesetzt und brennt vollständig aus. Löschversuche der
Dorfbewohner werden bei beginnender Dunkelheit von amerikanischen Offizieren mit Androhung der sofortigen
Erschießung vereitelt.
1945 - Bürgermeister: Friedrich Preuß (1945 - 1952)
1945 - Ein Kindergarten wird auf Ersuchen der Mütter wieder eröffnet.
1946 - Gemeindearchiv
Ab 1.4.1946 ist Fritz Paulus der Gemeinde-Eberhalter (bis 1974 die Gemeinde-Eberhaltung aufgelöst wurde)
1946 -24.11. Die Schulstelle wird mit einer zweiten Lehrkraft besetzt. Schülerzahl: 125
1946 - Die Molkereigenossenschaft Creglingen richtet in der Schafscheuer eine Milchsammelstelle ein.
1946 - Der Abstand der steinernen Torpfosten am äußeren Schoßhof (zwischen Haus Schmidt und Creglinger Bank) wird
erweitert, um den neuen "Verkehrsanforderungen" gerecht zu werden
1946 - Die Zahl der Gemeinderäte wird von insgesamt 6 auf 8 (Waldmannshofen 5, Sechselbach 3) erhöht.
1947 - 1949 Wiederaufbau der Sechselbacher Kirche (Kosten ca. DM 50.000,-)
1948 - 50 Schulkinder in Sechselbach. In Sechselbach wird vorgesehen eine dritte Schulstelle einzurichten. Das Schullokal
soll übergangsweise in Tanzsaal der Gastwirtes Kern sein bis der Umbau des angemieteten früheren Landdienstlagers
erfolgt ist. Die Einrichtung der Schulstelle erfolgte nicht, da mit der Währungsreform "gänzlich veränderte finanzielle
Verhältnisse" vorlagen.
1948 - Die Darlehenskasse errichtet zur Unterbringung eines angeschafften Bulldogs eine Halle, die auch zu
Drescharbeiten genutzt wird.
1948 - Ausbesserung bzw. Neuanschaffung der Kirchenfenster
1948 - Umdeckung des Kirchendachs (Schiff)
1948 - Der langjährige Waldmannshofener Pfarrer Richard Barnikel stirbt in Fellbach.
1948 - Währungsreform. Am 20. Juni 1948 erhielt jeder Bürger für 60 Reichsmark zunächst 40 Deutsche Mark Kopfquote
und am 6. September weitere 20 Deutsche Mark. Das übrige Geld wurde mit 10 : 1 abgewertet. Für Bankguthaben legte
man nur eine Quote von 100 : 6,5 fest. Löhne, Mieten oder Renten wurden 1 : 1 umgestellt.
1949 -29.5. - Einweihung der wiederaufgebauten Sechselbacher Kirche.
1949 Entspechend dem Gesetz über Friedensgerichtsbarkeit wird ein kollegiales Friedensgericht mit 3 Personen und
persönlichen Stellvertretern gewählt.
1949 - Für die Wiedererrichtung der im Krieg zerstörten Landrat-Schlör-Brücke über die Steinach ergeht eine dringende
Bitte an das Landratsamt zur Vorstellung bei Würzburger und Münchner Behörden.
1949 - Die Armenstiftung wurde aufgelöst. Zur Währungsreform betrug das Stiftungsvermögen unter 100 Reichsmark.
Geschichtlicher Überblick über 12 Jahrhunderte
FA12-2020